Die
Ausstellung »Weltweit Worldwide Remarque« dokumentiert ab 25. September 2020
im Erich Maria Remarque-Friedenszentrum Osnabrück
die weltweite aktuelle Präsenz des Werkes von Erich Maria Remarque in
unterschiedlichen Medien seit 1998. In mehr als 500
Exponaten aus allen Kontinenten werden Remarque, sein Werk und seine Themen
aufgegriffen, diskutiert und verarbeitet. An dieser
Stelle präsentieren wir Ihnen im wöchentlichen Rhythmus einige herausragende
Exponate und erläutern sie. |
The exhibition »Worldwide Worldwide
Remarque« opening September 25, 2020, at the Erich Maria Remarque Peace
Center in Osnabrück documents the current worldwide presence of Erich Maria
Remarque’s work in various media since 1998. In more than 500 exhibits from all continents
Remarque, his work and his topics are taken up, discussed and processed. Here, we will present and explain some outstanding
exhibits to you every week. |
All Quiet on the Western Front
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Ab Bayefsky. All Quiet on the Western Front. Öl auf Leinwand, 127,3 x 101,8 cm, 1988. |
Der
kanadische Künstler Aba Bayefsky (1923–2001) war
während des Zweiten Weltkriegs in der kanadischen Luftwaffe als offizieller
Kriegsmaler tätig. In dieser Funktion war er im April und Mai 1945 an der
Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen beteiligt – ein Ereignis,
das der Künstler in mehreren Zeichnungen dokumentierte und das seinen
weiteren Weg als jüdischer Künstler maßgeblich bestimmte. Bayefsky gilt heute
als einer der bedeutendsten kanadischen Künstler, der sich mit dem Holocaust
kontinuierlich auseinandergesetzt hat, seine Werke sind dauerhaft im Canadian
War Museum in Ottawa ausgestellt. Eines der großformatigen Gemälde, die in
den Jahrzehnten nach Ende des Zweiten Weltkriegs entstanden, referiert im
Titel und in der Motivik auf Remarques Im
Westen nichts Neues, wobei die Kriegsthematik expressiv mit dem Holocaust
verknüpft wird. Die in
Remarques Titel angedeutete, offizielle Bedeutungslosigkeit des individuellen
Todes der Kriegsteilnehmer wird hier konfrontiert mit den anonymisierten
Opfern in den Leichenbergen deutscher Konzentrationslager. Wie es die
kanadische Kunsthistorikerin Laura Brandon formuliert hat: »Die Wut des
Künstlers wird kaum kontrolliert. Die Wut wurzelt in seinen persönlichen
Reaktionen auf Antisemitismus, auf revisionistische Historiker und auf die
Auslöschung der Tatsachen des Holocaust. Der Künstler fühlt sich moralisch
verpflichtet, für diejenigen, die es nicht können, sozusagen in Farbe zu
sprechen.« In der
Ausstellung »Weltweit Worldwide Remarque« ist das Werk von Bayefsky neben anderen Adaptionen zeitgenössischer Künstler:innen in einer
Kunstmappe zu sehen. |
The Canadian artist Aba Bayefsky
(1923–2001) was an official war artist in the Canadian Air Force during World
War II. In this role, he was involved in the liberation of the Bergen-Belsen
concentration camp in April and May 1945 – an event that the artist
documented in several drawings and that decisively determined his further
path as a Jewish artist. Bayefsky is now considered one of the most important Canadian artists who has
continuously dealt with the Holocaust, his works are permanently exhibited in
the Canadian War Museum in Ottawa. One of the large-format paintings created
in the decades after the end of the Second World War refers Remarque’s All Quiet on the Western Front in the
title and the motif, whereby the war theme is expressly linked to the
Holocaust. The official meaninglessness of the individual death
of the war participants, as indicated in Remarque’s title, is confronted here
with the anonymized victims in the corpses of German concentration camps. As
the Canadian art historian Laura Brandon put it: »The artist’s anger is
barely controlled. The anger is rooted in his personal reactions to anti-semitism, to revisionist historians, and to the
obliteration of the facts of the Holocaust. The artist feels a moral
obligation to speak in paint, as it were, for those who cannot.« In the exhibition »Weltweit
Worldwide Remarque« Bayefsky’s work as well as
other adaptions by contemporary artists are displayed. |
Dieses Angebot wird herausgegeben vom Erich Maria Remarque-Friedenszentrum Osnabrück.
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Geändert am: 22.06.2020
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