Die
Ausstellung »Weltweit Worldwide Remarque« dokumentiert ab 25. September 2020
im Erich Maria Remarque-Friedenszentrum Osnabrück
die weltweite aktuelle Präsenz des Werkes von Erich Maria Remarque in
unterschiedlichen Medien seit 1998. In mehr als
500 Exponaten aus allen Kontinenten werden Remarque, sein Werk und seine
Themen aufgegriffen, diskutiert und verarbeitet. An dieser
Stelle präsentieren wir Ihnen im wöchentlichen Rhythmus einige herausragende
Exponate und erläutern sie. |
The exhibition »Worldwide Worldwide
Remarque« opening September 25, 2020, at the Erich Maria Remarque Peace
Center in Osnabrück documents the current worldwide presence of Erich Maria
Remarque’s work in various media since 1998. In more than 500 exhibits from all continents Remarque,
his work and his topics are taken up, discussed and processed. Here, we will present and explain some outstanding
exhibits to you every week. |
Absage an
Nationalismus bei Gedenkfeier in Paris |
|
Bernd Riegert:
»Absage an Nationalismus bei Gedenkfeier in Paris«. Deutsche Welle, 11.11.2018. |
Im Rahmen der
internationalen Zeremonie zum 100. Jahrestag des Waffenstillstands von 1918, die
am 11. November 2018 in Paris abgehalten wurde, fanden sich rund 60 Staats-
und Regierungschefs aus aller Welt zusammen, um gemeinsam der Opfer des
Krieges zu gedenken. In Erinnerung an die Frauen und Männer, die den Ersten
Weltkrieg erlebt haben, verlasen acht französische Schüler und Schülerinnen eigens
ausgewählte Texte am Grabmal des Unbekannten Soldaten am Arc de Triomphe. Die
in ihren Originalsprachen Französisch, Englisch, Chinesisch und Deutsch
vorgetragenen Beiträge stammen von an der Westfront stationierten Soldaten,
einem in die Normandie beorderten chinesischen Arbeiter und einer jungen
Französin. Neben Tagebucheinträgen und Briefen wurde auch ein Auszug aus
Erich Maria Remarques Roman Der Weg
zurück verlesen: »Der Krieg ist zu
Ende. In einer Stunde sollen wir abziehen. Wir brauchen nun nie wieder
hierher. Wenn wir gehen, gehen wir für immer. […] Es ist ein sonderbarer
Moment. Wir stehen beieinander und sehen nach vorn. Leichte Nebelschwaden liegen
über dem Boden. Die Trichterlinien und Gräben sind deutlich erkennbar. […]
Grau liegt die eintönige Landschaft vor uns. […] Das war eine furchtbare Welt
und ein schweres Leben. Und jetzt bleibt das ohne weiteres zurück, wenn wir
die Füße vorwärts setzen, es versinkt Schritt für Schritt hinter uns, und in
einer Stunde ist es weg, als wäre es nie dagewesen. Wer kann das begreifen?
Da stehen wir und sollten lachen und brüllen vor Vergnügen – und haben doch
ein flaues Gefühl im Magen […].« Dieses Ereignis ist
nur eines von zahlreichen Beispielen für die Instrumentalisierung von
Remarque, seinen Werken und Überzeugungen in politischen Prozessen. In der
Ausstellung »Weltweit Worldwide Remarque« sind einige dieser politischen
Aneignungen Remarques zu sehen. |
At the international ceremony commemorating the
100th anniversary of the 1918 Armistice, held in Paris on 11 November 2018,
some 60 heads of state and government from around the world gathered to
commemorate the victims of the war. In memory of the men and women who experienced
the First World War, eight French students read selected texts at the Tomb of
the Unknown Soldier at the Arch of Triumph. The texts, read in their original
languages French, English, Chinese and German, were written by soldiers
stationed on the Western Front, a Chinese worker ordered to Normandy and a
young French woman. In addition to diary entries and letters, an excerpt from
Erich Maria Remarque’s novel The Road
Back was read: »The war is over. In an hour we are supposed to pull
out. We’ll never have to go back again. When we leave, we are leaving
forever. […] It’s a strange moment. We stand there together and look ahead of
us. There are strands of light mist over the surface of the ground. The lines
of shellholes and trenches are clearly visible. […]
The monotonous landscape before us is grey. […] it was a terrible world and
hard life. And now it’s going to be behind us, and when we move on it will
disappear further and further behind us with every step, and in an hour it will be gone as if had never existed. How can
anyone grasp all that? So there we stand, and we ought to be laughing and roaring
with delight – and yet there’s a flat feeling in our stomachs […].« This event is just one of numerous examples of the
instrumentalization of Remarque, its works and beliefs in political
processes. Some of these political appropriations can be seen in the
exhibition »Weltweit Worldwide Remarque«. |
Dieses Angebot wird herausgegeben vom Erich Maria Remarque-Friedenszentrum Osnabrück.
Copyright © Erich Maria
Remarque-Friedenszentrum
Alle Rechte vorbehalten
Geändert am: 22.06.2020
Gefördert durch / Sponsored by
|
|
Impressum Kontakt Erich Maria Remarque-Friedenszentrum