Porträt nach links.
Wandausmalung in achteckigem Rahmen, Künstler unbekannt, zwischen 1778 und 1788, vermutlich nach dem Kupferstich von Geyser. 33,0 x 49,0 cm (Doppelporträt Bünau/Möser).
Bildunterschrift:
»MOESER«.
Schloß Wörlitz,
Bibliothekszimmer, Westwand.
Fürst Leopold
III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau ließ sich in den
Jahren 1769–1773 von Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff das »Landhaus«
genannte Schloß zu Wörlitz gestalten. Das Bibliothekszimmer erhielt eine
Ausmalung mit einer Porträtgalerie berühmter historischer Persönlichkeiten und
lebender Zeitgenossen der verschiedensten Wissensgebiete. An der Westwand sind
unter dem Programmwort »Gesetzgebung und Sittenlehre« u.a. Friedrich der Große,
Zar Peter der Große, Luther, Calvin, Montesquieu und Rousseau zu sehen. Die
untere Reihe zeigt Bünau, Möser, Rabener, Abbt und Basedow, wobei die beiden
äußeren Felder links und rechts unbesetzt sind. Möser ist zusammen mit dem
kursächsischen Reichsgrafen Heinrich von Bünau in einem achteckigen Rahmen
abgebildet. Wie bei einigen anderen Ausmalungen praktiziert, so ist auch das
Möser-Porträt vermutlich nach einem Kupferstich – von Geyser – angefertigt
worden. Eine genaue Datierung ist nicht möglich. Das Porträt kann jedoch
frühestens 1778 (Veröffentlichung des Kupferstichs von Geyser) gemalt worden
sein und war spätestens 1788 (Erscheinungsjahr der Beschreibung von Rode)
vorhanden. Da für die Novembermonate 1780 und 1781 in den Rentkammerrechnungen
besonders hohe Beträge für Malerarbeiten zu verzeichnen sind, könnte auch das
Möser-Bild in diesem Zeitraum entstanden.