Heinz Liepman (1905 – 1966)

Kurzbiographie in Daten

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

1905, 27. August: Geburt von Max Heinz Liepmann in Osnabrück als Sohn des unselbständigen Kaufmanns Salomon Liepmann (*1878, Hamburg) und Hermine Liepmann, geb. Holländer (*1871, Mönchengladbach)
 Übersiedlung der Familie nach Hamburg

1917, 27. April: Tod des Vaters bei Arras

1918, Februar: Tod der Mutter. Die Schwester Else (*1903) kommt nach Osnabrück; Liepman zum Onkel Max Holländer nach Bielefeld
Oberrealschule in Bielefeld

1921: Flucht vor dem Onkel nach Lindau, Arbeit in einer Gärtnerei; weitere Flucht in die USA

1922: Rückkehr nach Frankfurt
Hört Vorlesungen an der Frankfurter Universität zu Medizin, Psychologie und Philosophie

1924: Redaktionsvolontär der Frankfurter Zeitung
Regie- und Dramaturgieassistent an den Städtischen Bühnen Frankfurt
Erste Publikationen

1925: Hilfsdramaturg an den Hamburger Kammerspielen

1926: Dramaturg an den Hamburger Kammerspielen
Der Tod des Kaisers Wang-ho. Schauspiel
Der Diener ohne Gott. Tragikomödie

1927: Die Kammer ist schuld daran. Schauspiel
Columbus. Schauspiel

1928: Ausscheiden aus den Hamburger Kammerspielen

1929: Beziehung zur Schauspielerin Mira Rosowsky
Juni: Nächte eines alten Kindes. Roman
Evtl. Reise nach Moskau
Mitarbeiter der Weltbühne

1930, März: Die Hilflosen. Roman
Harper-Literaturpreis für Die Hilflosen
Juni: Teilnahme am IV. Internationalen Theaterkongreß in Hamburg, „Revolutionsentwurf“ zusammen mit Hanns Henny Jahnn und Justin Steinfeld
Evtl. Beginn der Morphiumsucht
Ende der Mitarbeit an der Weltbühne nach einer Kontroverse mit Otto Zarek
Oktober: Der Frieden brach aus. Roman

1931: Mitglied im „Schutzverband deutscher Schriftsteller SDS“
August/September: Kontaktadresse in Hamburg für den „Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller“
Frühherbst: Mitbegründer des „Kollektiv Hamburger Schauspieler“

1932, 23. Februar: Uraufführung von Columbus. Schauspiel am Deutschen Schauspielhaus Hamburg
14. April: Organisation „Wohltätigkeitsfest des Schutzverbandes deutscher Schriftsteller zu Gunsten notleidender Hamburger Schriftsteller“ in Hamburg
8. Mai: Uraufführung von Unser Schaden am Bein. Ein ungelehrtes Lehrstück mit Chören von Jan Mangels Prigge [d.i. Heinz Liepman?] am Kollektiv Hamburger Schauspieler/Hamburger Volksoper
Judentum und Marxismus. Essay
Erste Publikationen unter dem Pseudonym Jens C. Nielsen

1933, April: Öffentlicher Protest gegen die Diskriminierung Justin Steinfelds am Altonaer Stadttheater
26. April: Verbot der Werke durch die Nationalsozialisten
29. Mai: Uraufführung von [Jens C. Nielsen] Drei Apfelbäume. Ein Hafenstück am Deutschen Künstlertheater Berlin
Juni: Evtl. Inhaftierung im KZ Wittmorr bei Hamburg. Flucht aus Deutschland nach Paris (?), Mira Rosowsky bleibt in Hamburg
Juli: Evtl. Inkognito in Deutschland
September: Evtl. Inkognito beim Reichstagsbrandprozeß in Leipzig
29. November: In Amsterdam
Dezember: Das Vaterland. Ein Tatsachenroman

1934, 12. Februar: Verhaftung in Amsterdam wegen „Beleidigung des Staatsoberhauptes eine befreundeten Staates“ in Das Vaterland
17. Februar: Aufführung von Drei Apfelbäume unter dem Titel De Drie Appelboomen in Amsterdam
21. Februar: Verurteilung zu einem Monat Gefängnis, keine Auslieferung nach Deutschland aufgrund internationaler Proteste, Abschiebung nach Belgien, von dort nach Paris
7. Juli: Vortrag im Deutschen Club, Paris, zu „Erlebnisse in deutschen und holländischen Gefängnissen“
Mitarbeiter von Die neue Weltbühne (Wien) und Pariser Tageblatt
Sommer: Das Leben der Millionäre
November: Auf Einladung des „People’s Forum“ Vortragsreise nach Canada (u.a. Montréal) und USA

1935: London, Treffen mit Mira Rosowsky
8. Juni: Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft
13. September: Geldstrafe in London wegen Rauschmittelbesitzes
Oktober: ... wird mit dem Tode bestraft
Aufenthalt in New York

1936, 3. Januar: Vortrag am „Y.M.H.A.“ in Montréal
In den USA
29. Oktober: In London Geldstrafe wegen Rauschmittelbesitzes

1937, 18. März: In London sechs Monate Haft wegen Rauschmittelbesitzes
Juli: Death from the Skies
Oktober: Poison in the Air
12. Oktober: Ankunft in New York

1938: Beiträge für die Saturday Evening Post

1939: Ankunft der Schwester Else, verh. Wolff, in den USA
19. Januar: Vortrag in New York zum 25jährigen Bestehen des Menorah Journal
Beiträge in American Mercury und American Magazine

1940–43: Keine gesicherten Lebensdaten, vermutlich Gelegenheitsjobs, Verhaftungen, Entziehungskuren, Mitarbeit beim Film

1941: Ankunft von Mira Rosowsky im amerikanischen Exil

1943: Eintritt in die Redaktion von Time

1947: August: Rückkehr nach Hamburg als Berichterstatter für Time
Begegnung mit Ruth Lilienstein (22.04.1909 – 29.05.2001)
Mit Ruth Lilienstein Gründung einer literarischen Agentur
Erste Artikel in der deutschen Presse

1948: In den USA
Das 6. Fenster im 11. Stock. Erzählungen

1949, 13. Juli: Heirat mit Ruth Lilienstein in Mastrils/Graubünden

1950: Case History
Beiträge für die Illustrierte Kristall

1951: Rundfunkbeiträge für den NDR und den WDR
15. Juni: Politischer Korrespondent für Algemeen Handelsblad

1952, 29. Januar: Deutsche Erstaufführung von Neapel und sehen und sterben von Elmar Rice in der Übersetzung und Bearbeitung von Heinz Liepman am Deutschen Schauspielhaus Hamburg
Übersetzung von John Gunther. Eisenhower
19. November: Politischer Korrespondent für Elseviers Werkblad

1956, Januar/März Vorabdruck von Rasputin in Kristall

1957, 12. Juni: Die Früchte des Kaktus. Eine Reise durch den Staat Israel. Hörspiel

1958: Mitarbeiter der Welt

1959: Verbrechen im Zwielicht. Berühmte Kriminalfälle aus den letzten Jahrzehnten
21. Februar: Müssen wir wieder emigrieren? in Die Welt
20. März: Das Irrenhaus oder Die Endstation der Verantwortlichkeit. Hörfolge.

1961: Ein deutscher Jude denkt über Deutschland nach
Oktober: Der Ausweg. Die Bekenntnisse des Morphinisten Martin M.
Dezember: Abdruck von Der Ausweg unter dem Titel Süchtig im Stern

1962, 1. Januar: „Zweite Emigration“ mit Ruth Liepman nach Zürich, dort Kulturkorrespondent der Welt

1963, 16. Mai: Emigration – Freiheit oder Pflicht? Fernsehdiskussion
Juni: Mitarbeiter der Zürcher Weltwoche

1964, September: Karlchen oder Die Tücken der Tugend. Roman
24. Dezember: Beginn einer Serie von Verleger-Porträts in Welt der Literatur (bis April 1965)

1966, März: Herausgabe von Kriegsdienstverweigerung oder Gilt noch das Grundgesetz?
6. Juni: Tod in Agarone/Schweiz
 

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