Porträt.
Brustbild in Ovalmedaillon nach rechts.
Kupferstich von
Johann Friedrich Schleuen (vor 1766–nach 1786), 1775, nach dem Gemälde von
Ernst August Howind. 14,8 x 9,2 cm.
In: Allgemeine
Deutsche Bibliothek. Bd. 26, Stück 1. Berlin 1775, Frontispiz.
Bildunterschrift:
»IUSTUS MOESER geb. d. 14 Wintermonats 1720. – E.A. Howind pinx. Osnabr. 1775.
I.F. Schleuen sc. Berol. 1775.«
Möser schreibt am 20.2.1775 an Friedrich
Nicolai: »Die verlangte Abbildung [für die Allgemeine Deutsche Bibliothek] von
mir kommt hiebey, so gut und schlecht, wie sie hier zu machen gewesen. Daß ich
sechs Fuß neun Zoll rheinländisches Maaß halte, ist nicht nöthig dabey zu
bemerken, aber wohl dieses: Geb. den 14. Dec. 1720, gemalt 1774. Vom Gestorben
wollen wir bey dieser Ausgabe [der ADB] noch nichts erwähnen. Ich denke, es bis
zu Ende dieses Jahrhunderts zu verschieben.« (Briefe 1992, Nr. 446, S. 498). Am
10.12.1775 folgt eine weitere Äußerung zu dem Kupferstich von Schleuen,
ebenfalls in einem Brief an Friedrich Nicolai: »Nun aber, da ich durch Ew.
Schreiben vom 2ten dieses gezwungen bin, etwas zu antworten, kann ich Gott Lob
mit leichtem Herzen anzeigen, daß ich mit dem Druck meiner ›Phantasieen‹ so
halb und halb [...] zufrieden bin, meine Frau aber den Kupferstich gar nicht
für den Abdruck ihres Mannes erkennen will.« (Briefe 1992, Nr. 452, S. 505f.).
Nicolai kommentiert dazu in seiner Ausgabe der Briefe: »Der Kupferstich vor dem
XXIII. Bande [vielmehr: dem 26. Band] der Allg. D. Bibliothek ist gemeint. Doch
ist dieser noch ähnlicher als der vor der neuen Ausgabe der Phantasieen.«
(Nicolai 1798, S. 153).
Die Porträtstichsammlerin Sara Boie, die zweite Frau des
Schriftstellers und Zeitschriftenherausgebers Heinrich Christian Boie, den
Möser während seiner Badeaufenthalte in Pyrmont kennen gelernt hatte, vermerkte
zu ihrem Exemplar von Schleuens Kupferstich: »Durchaus unähnlich, schrecklich
profaniert das edle, herrliche Antlitz. Er, das lebendige Wort, steht hier wie
ein hölzerner Bibliothekar.« (Zit. nach Haarmann 1939, S. 25).