Kontext
Mit seinem ersten Roman positionierte sich Liepmann und wurde durch
die Werbung des Phaidon-Verlages als exemplarischer Vertreter der „jungen
Generation“ verortet. Der Verlag kündigte den Roman an als „die Tragödie
von der verlorenen Kindheit. Das Buch der Nachkriegsgeneration“. Ähnlich
wie z.B. Ernst Glaeser mit dem ein Jahr zuvor erschienenen Jahrgang
1902 trat die „junge Generation“ damit in eine gewisse Konkurrenz zur
„verlorenen Generation“ (Gertrude Stein) der Kriegsgeneration. Liepmann
wird sich 1930 in der Kontroverse mit Otto Zarek in seinem Weltbühne-Beitrag
Clique
oder Claque von dieser Etikettierung vehement distanzieren.
Von der Forschung ist der autobiographische Gehalt des Textes hervorgehoben
worden, obwohl die tatsächlichen Übereinstimmungen zwischen der
Biographie Liepmanns und der seines Protagonisten Martin trotz unübersehbarer
Parallelen unüberprüfbar bleiben müssen. Liepmann selbst
bezeichnete den Roman in einem autobiographischen Abriß für
das biographische Handbuch Twentieth Century Authors als „a realistic
and lyrical kind of autobiography“. Müller-Salget nimmt zudem an,
daß Jack Londons autobiographischer Roman Martin Eden (1909,
deutsch 1927) als Vorbild gedient hat, da er im Folgeroman Liepmanns, Die
Hilflosen, erwähnt wird.