Die Hilflosen
 

Inhalt

Der Roman gliedert sich in zwei Teile, von denen der erste im vorrevolutionären Russland in einem Dorf bei Tula spielt, der zweite Teil im Nachkriegsdeutschland in den Großstädten Berlin und Hamburg angesiedelt ist.

I. Teil: Der Gutsherr Iwan Kyrillowitsch Szegedin herrscht zu Beginn des Jahrhunderts unumschränkt über das Dorf Odojewsk bei Tula. Er hat die aus Stettin stammende Bäuerin Sofja Semjowska vergewaltigt und geschwängert, sie gebärt den Sohn Fjodor, den „Helden“ des Romans. Die Ereignisse um Abhängigkeit, die Schwäche des Vaters Nikolaj und die Angst des Gutsherrn vor Erpressung durch Sofja steigern sich bis zur Vernichtung der bäuerlichen Existenz der Familie Semjowskij. Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges identifiziert Sofja schließlich den Gutsherrn als den Urheber der Vernichtung und stachelt ihren alkoholsüchtigen Mann und die Bauern des Dorfes zum Widerstand auf. Der Gutsherr tötet im Kampf Nikolaj und fordert aus Furcht vor den Bauern Kosaken aus Tula an. Fjodor greift den Gutsherrn an, um sich von ihm töten zu lassen, damit er mit dieser Schuld als Vergeltung für die Vernichtung der Familie und den Tod des Vaters lebe, doch Fjodor überlebt schwer verletzt, während die aufständischen Bauern den Gutsherrn töten. Fjodors Mutter Sofja erfriert in dieser Winternacht, nachdem sie das „große Geheimnis“ – die Vaterschaft des Gutsherrn – der Freundin Sossja des Knechts des Gutsherrn, Wassilij, anvertraut hat. Die Kosaken vernichten das Dorf, die Aufständischen werden mit Ausnahme Wassilijs und Sossjas hingerichtet.

II. Teil: Fjodor hatte sich freiwillig zum Militärdienst und an die Front gemeldet, um Wassilij zu suchen und das „große Geheimnis“ zu erfahren. Seine Nachforschungen haben ihn nach Berlin geführt, wo er, nun als Fritz Semjowsky, als Zuhälter lebt. Der zweite Teil konzentriert sich im wesentlichen auf die Schilderung des Großstädtischen Subproletariats in Berlin und Hamburg: Kriminelle, Prostituierte, Arbeiter, Kleinhändler, Wandervögel. Der Versuch von Fritz scheitert, durch eine Beziehung zu der Krankenschwester Irma seinem Milieu zu entkommen. Mehrfach wird er „schuldlos schuldig“: seine Taten führen andere ins Unglück oder in den Tod. Ein Selbstmordversuch mißlingt. Schließlich findet Fritz Wassilij wieder, schreckt aber vor der Kenntnis des „großen Geheimnisses“ zurück. Zufällig trifft er die nun als Protituierte arbeitende Sossja, die ihm das „Geheimnis“ erzählt. Fritz, wie auch Sossja, glaubt, seinen leiblichen Vater, den Gutsherrn, ermordet zu haben. Er sühnt seine Tat, indem er nach einem Raubüberfall nicht flieht, sondern sich verhaften läßt.
 
 

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