Der Ausweg. Die Bekenntnisse des Morphinisten Martin M. (1961)
 

Rezeption

Der Ausweg wird in einigen Tages- und Wochenzeitungen besprochen. Hierbei beurteilen die Rezensenten Liepmans Roman sehr unterschiedlich. Während Helmut Günther und Hans Willer die große Realitätsnähe des Textes loben, wird Liepman in der Berliner Allgemeinen „Mangel an Überzeugungskraft“ und die Gestaltung unrealistischer Charaktere vorgeworfen. Ebenso verhält es sich mit der Bewertung der literarischen Qualität des Textes. Günther preist das Buch als einen „hochliterarisch[en]“ Roman, der „immer im Bereich der Brillianz und des Stils“ bleibe. Willer dagegen betont, daß es sich bei Der Ausweg um „kein literarisches Meisterwerk“ handle. Die Berliner Allgemeine kommt sogar zu folgendem Urteil: „’Der Ausweg’ ist bestenfalls Lektüre für alle jene, die einen Morphinisten in der Familie haben, oder für Morphinisten, die alle Tricks lernen wollen, wie man sich das Gift verschaffen kann, sofern sie sie noch nicht kennen.“
Die mit „Anstatt einer Autobiographie“ überschriebene Rezension in der Berliner Allgemeinen stellt eindeutig einen Bezug zwischen Romanhandlung und Liepmans Leben her. Auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung weist, allerdings wesentlich vorsichtiger, auf den autobiographischen Gehalt des Buches hin.
 
 

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